Rheingau. Der Abschluss der Machbarkeitsstudie für eine Alternativstrecke zur Entlastung des Rheingaus und des gesamten Mittelrheintals vom Güterzugverkehr verschiebt sich. Diese Auskunft hat die Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper auf ihre Nachfrage aus dem Hessischen Verkehrsministerium erhalten.

„Der Bund hat im Dezember 2020 die Untersuchung beauftragt. Die Ergebnisse sollten bis Jahresende 2021 vorliegen. Es ist bedauerlich, dass diese Zeitschiene nicht eingehalten und nun auf das Jahr 2022 verwiesen wird“, erklärte die CDU-Politikerin. Begründet werde die Verzögerung mit der besonderen Komplexität der Untersuchung.

Hessen habe gegenüber dem Bund auf die Untersuchung gedrängt, immer wieder deren Dringlichkeit und Bedeutung unterstrichen. Die alternative Güterverkehrsstrecke Troisdorf-Mainz-Bischofsheim sei zwar im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten – jedoch nur im potentiellen Bedarf, so Petra Müller-Klepper. Man setze darauf, dass die Machbarkeitsstudie die Basis für die Höherstufung in den vordringlichen Bedarf schaffe. Dann könne die Planung für eine neue Transversale – möglichst in einem Tunnelsystem - aufgenommen werden.

Bei allen kurz- und mittelfristigen Bemühungen um eine Reduzierung der Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner müsse die grundlegende Lösung durch Verlagerung des Güterzugverkehrs aus dem Rheintal auf eine Alternativtrasse mit Nachdruck weiterverfolgt werden. „Alle Maßnahmen zur Verringerung des Lärms an der Strecke und am rollenden Material werden angesichts des hohen Ausmaßes der Belastung und der Verkehrsentwicklung nicht ausreichen, um eine langfristig erträgliche Situation zu schaffen“, betonte die Abgeordnete.

Nur durch eine Neubaustrecke für den Gütertransport werde auch das Gefahrenpotential beseitigt, das in der jüngsten Vergangenheit beim Hangrutsch von Kestert und durch das Güterzugunglück von Lahnstein deutlich geworden sei.

PETRA MÜLLER-KLEPPER
MITGLIED DES HESSISCHEN LANDTAGES

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